Kirchengemeinde St. Johannis Verden
Kirchengemeinde St. Johannis Verden

Warum ich in der Kirche bin

Kommt Ihnen diese Rubrik bekannt vor?

 

Wenn Sie regelmäßig unseren Gemeindebrief lesen, dann ist Ihnen diese Überschrift bereits begegnet.

In einer lockeren Serie werden dort Texte zu diesem Thema von Personen unserer Gemeinde verfasst und veröffentlicht.

Das ist spannend und ein hochaktuelles Thema! Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, Ihnen diese auch auf unserer Homepage zugänglich zu machen.

 

Vielleicht regt es aber auch Ihre Gedanken an und Sie möchten gern selbst einen Text dazu verfassen? Tun Sie das! Sie können Ihren Text direkt an redaktion@stjohannis.com schicken.

Wenn Sie mit einer Veröffentlichung hier auf unserer Homepage und/oder im Gemeindebrief einverstanden sind, teilen Sie uns dies bitte mit. Wir freuen uns darüber! Wir sagen dafür schon einmal "Vielen Dank!".

Hier können Sie nun Texte zum Thema

 

Warum ich in der Kirche bin

 

nachlesen.

 

Wir stellen Ihnen die Texte auch als Download zur Verfügung.

Dr. Eckhard Lenk:

Warum ich in der Kirche bin

 

Ich bin in der Kirche, weil ich eine bestimmte Lebensgeschichte habe. Ich bin in Göttingen aufgewachsen. Ich erinnere mich konkret an meine Zeit dort in der Evangelischen Jugend. Wegweisend war für mich Gerhard Isermann am Felix-Klein-Gymnasium. Ich hatte das Glück, im Abiturjahr 1966/67 an seinem Religionsunterricht teilzunehmen. Er war damals Schulpastor in Göttingen. Wir lasen Texte von Camus (Die Gerechten / Der Mythos des Sisyphos), von Kafka (Der Prozess) und von Nietzsche (Der tolle Mensch). Es sind Texte, die mich ein ganzes Leben fasziniert haben. Immer ging es – auch – um den Glauben und den Zweifel. Isermann nahm unsere jugendlichen Zweifel ernst. Er wurde zu einer Identifikationsfigur.

 

Später habe ich als Deutsch-Lehrer in der Oberstufe oft auch biblische Themen behandelt. Besonders wichtig wurde deshalb in meinem Unterricht der „Fragmentenstreit“ (1774-1778). Es ging um die Frage: Wie wahr ist die Bibel? Die Auferstehung? Die Wundertaten? Der große Aufklärer Lessing stritt mit einem konservativen Pastor aus Hamburg. Lessing fand für den Widerspruch von menschlicher Vernunft und christlichem Glauben die salomonische Formel „Vernunftreligion“.

 

Dieser Streit und diese Formel wurden für mich bedeutsam. Ich habe kritische Distanz zu der Schöpfungsgeschichte, zu den Wundertaten, zur Auferstehung. Aber beeindruckt hat mich immer die Bergpredigt (Matthäus 5-7). Was da steht, ist revolutionär: „Selig sind die Friedfertigen / Liebet eure Feinde / segnet, die euch fluchen / tut wohl denen, die euch hassen / bittet für die, so euch verfolgen.“ Das sind die Klänge aus Utopia. Sicher hat John Lennon in seinem Song “Imagine” nicht an die Bergpredigt gedacht.  Aber trotzig und mit vollem Recht sang er 1971: „You may say, I´m a dreamer / but I´m not the only one“. Endlich Frieden wäre, wenn die Maximen der Bergpredigt gelten würden.

 

Meine Eltern haben mit meinen Geschwistern und mir beim Essen gebetet. Beide Eltern meiner Mutter stammten aus dem protestantischen Pfarrhaus. Einer meiner Vorfahren hat es sogar zu einem theologischen Bestseller gebracht: Julius Müller, Die christliche Lehre von der Sünde (Breslau 1844 – im Internet zu finden). Meine Eltern waren keine aktiven Kirchgänger. Aber sie haben die soziale Verantwortung für Mitmenschen sehr ernst genommen. Sie fühlten sich der Bergpredigt verpflichtet. Meine Mutter hat Menschen in schweren Lebenskrisen geholfen. Und die Liebe zur Musik – die haben meine Eltern uns Geschwistern vermittelt. Seit 10 Jahren singe ich in einem Gospelchor hier in Verden. Gospel – das ist die Musik der Farbigen in den USA. Die Lieder erzählen von Ausbeutung und sozialer Unterdrückung.

 

Bewegend ist für mich das Gospel „You raise me up“. Es handelt vom menschlichen Leid. Es hat eine wunderbare Melodie. Eine Verszeile lautet: „You raise me up / so I can stand on mountains / You raise me up / to walk on stormy seas,“              .
“To walk on stormy seas” – ist das nicht ein berührendes Bild?  

 

Eckhard Lenk

Warum ich in der Kirche bin - Dr. Eckhard Lenk
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Ingrid Oldenstädt:

Warum ich in der Kirche bin im Gespräch mit Ingrid Oldenstädt

 

Redaktion:

Guten Tag, Frau Oldenstädt, ich freue mich, dass ich Ihnen heute ein paar Fragen stellen darf! Ganz viele Menschen werden durch ihr Elternhaus sozialisiert. Wie sah das bei Ihnen aus?

 

Frau Oldenstädt:

Schon bei meinen Eltern und Großeltern habe ich erlebt, dass der Kirchgang zum Sonntag gehörte. Dieser Tag unterschied sich grundlegend vom Alltag. Kirchenfeste wurden von Elternhaus und Schule mit großer Freude und Hingabe vorbereitet und gefeiert. Sie und die Familienfeste waren im Leben ganz besondere Leucht- und Höhepunkte. Und die Zusage, dass „der Herr mein Hirte ist“ begleitet mich seit Kindertagen und hat mir - auch in schwierigen Zeiten - bis heute Rückhalt gegeben.

 

Redaktion:

Wo erfahren Sie Kirche als eine Einrichtung, von der Sie sagen: „Das möchte ich unterstützen.“?

 

Frau Oldenstädt:

Kirchliche Arbeit bemüht sich in meinen Augen in vielfältiger Weise um Lebensbegleitung, Zuspruch, praktische Hilfe und Zusammenhalt. Das unterstütze ich sehr gerne. Ich würde bei der Gelegenheit auch noch einmal sagen wollen, dass es gut wäre, wenn Kirche viel öfter deutlich macht, wo sie überall hilfreich in Erscheinung tritt. Mancher, der heute fragt „Wozu soll ich Kirchensteuer zahlen? Ich gehe doch gar nicht in die Kirche …“, möchte vielleicht seinen Austritt überdenken, wenn er klarer wüsste, was alles mit der Kirchensteuer finanziert wird.

Zusätzlich erinnert mich kirchliche Arbeit daran, dass wir unsere Lebenskultur ganz wesentlich dem Christentum verdanken, welches die Nächstenliebe höher bewertet, als Egoismus und Materialismus.

 

Redaktion:

Könnten Sie Ihr persönliches Credo in einem Satz beschreiben?

 

Frau Oldenstädt:

GOTTVERTRAUEN IST MIR DER BESTE LEBENSBEGLEITER. Es kann da wachsen und wirken, wo ein Mensch Liebe, Zuwendung und Vertrauen erfährt.

 

Redaktion:

Liebe Frau Oldenstädt, herzlichen Dank, dass Sie uns für ein Interview zur Verfügung standen.

Warum ich in der Kirche bin - Ingrid Oldenstädt
Warum ich in der Kirche bin - Oldenstädt[...]
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Reinhold Thiel:

Warum ich in der Kirche bin

 

Getauft 1938 in Grünrade Kreis Königsberg, Neumark. Christlich erzogen mit Gebet und Gesang durch die Mutter. Vater 1939 zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. 1945 nach Einmarsch des russischen Militärs Mutter mit meinem älteren Bruder und mir zu Fuß Flucht nach Landsberg/Warthe. Ernteeinsatz der noch arbeitsfähigen Deutschen Bevölkerung. Aus Dank mit russischem Lastwagen über die Grenze in die sowjetische Zone mitgenommen.

Trotz Hunger und Krankheit durch Gottes Fügung und Gnade behütet und wieder mit unserem Vater vereint zu Weihnachten 1945 nach Horn-burg am Harz umgezogen. Tolle Volksschule! Religion, Musik und Kunst bei Lehrer und Organist Hermes. Kindergottesdienst bei Frau Lassek. Reger Gottesdienstbesuch auch durch zugezogene Flüchtlingsfamilien in der Hornburger Kirche bei Pastor Taube. Konfirmation Palmsonntag 1952. Seitdem Bläser in Posaunenchören. 1953 Umzug der Familie nach Witten a. d. Ruhr. Dort Eintritt in den CVJM und den verehrten Pastor, Evangelisten und Bundeswart im Westbund des CVJM, Johannes Busch, und seine Familie kennen gelernt. Mitbläser im Posaunenchor, Jungmännerkreis, Kirchenchor im Martin-Luther-Haus. Hier war mein Vater Küster und Hausmeister im Nebenamt und meine spätere Frau Lenelore Organistin und Chorleiterin. Sowohl Pastor Johannes Busch als auch Billy Graham, den Erweckungsprediger, habe ich in der Westfalenhalle zu Dortmund gehört und mich berühren lassen von ihrer Predigtgewalt. Später gesellten sich Sabine und Eckhard zu unserer Familie und musizierten alsbald mit uns Eltern.

Zu meinen Glaubensvätern gehörte seit 1966 auch Diakon Koch aus Dortmund Aplerbeck. Posaunen-, Vokalchorleiter, Gemeinde- und Jugenddiakon, Pastoren und Kirchenbürovertreter in Kriegszeiten. In Dortmund Sölde begann 1968 meine Tätigkeit als ehrenamtlicher Posaunen-chorleiter. Ich führte dort das Kurrendeblasen zur Adventszeit ein und war im KV. 1977 zog die Familie berufsbedingt nach Hattorf am Harz. Ich führte die Bläserarbeit auf Gemeinde- und Kirchenkreisebene ehrenamtlich weiter.

Die Familie sang viele Jahre unter Kantor Funk in der Herzberger Kantorei. Gottesdienste in St. Nicolai, sowie Konzerte auf vielen Konzertreisen verbreiteten auf diese Weise das Wort Gottes unter zahlreichen Zuhörern.

Fünf Kirchentage habe ich mit meinen Bläsern in aktiven Einsätzen seit 1979 besucht. Auch mehrere Bläserfreizeiten unter Mitarbeit der Familie durchgeführt. Nach ca. 25 Jahren kirchlichen Wirkens in Hattorf wählten wir Eltern Erfurt als unseren „Altersruhesitz“. Auch hier Bläser-, Chorarbeit und KV.

Seit 2007 ist Verden unsere Heimat. Dom- und Posaunenchor. Durch Umzug innerhalb Verdens gehören wir seit 2012 zur Kirchengemeinde St. Johannis und fühlen uns hier sehr wohl! Nach 2006 „Kirche der Freiheit“ (Huber) und 2020 „Kirche auf gutem Grund“ (Bedford-Strohm) bleibt mir nur: Rückbesinnung auf Gottes Wort und Zuversicht in die Arbeit der Ortsgemeinden!

 

                                                                                Reinhold Thiel

Warum ich in der Kirche bin - Reinhold Thiel
Warum ich in der Kirche bin - R Thiel.do[...]
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Lenelore Thiel:

Warum ich in der Kirche bin

 

Meine Eltern brachten mich schon am Entlassungstag zur Taufe in die Krankenhauskapelle. Diese Möglichkeit wurde auch während der Nazizeit angeboten. So gehöre ich schon immer zur Kirche. Jetzt frage ich mich, warum ich noch in der Kirche bin und das nicht nur als Steuerzahler.

Ich wurde christlich erzogen. Morgens und abends betete meine Mutter mit mir. Mein Vater sprach die Tischgebete. Schon früh ging ich in den evangelischen Kindergarten. Als Schulkind besuchte ich den Kindergottesdienst und einmal in der Woche die Mädchenjungschar. Wir hörten biblische Geschichten und spielten zusammen. Nach Kriegsende lud der Diakon und Kirchenmusiker zum Kinderchor ein. Seit der Zeit singe ich in kirchlichen Chören, jetzt noch immer in der Senioren-kantorei am Dom.

Drei Jahre gingen wir zum Konfirmandenunterricht. Nach der Konfirmation durften wir dann zu den Großen in den Jungmädchenkreis und in den Kirchenchor. Die Gemeinschaft der Teilnehmer wurde zusätzlich durch Spiele, Wanderungen, Ausflüge und Freizeiten in den Sommerferien gepflegt und verstärkt. Ich machte auch bei den Laienspielen mit. Diese Gruppen haben mich sehr geprägt und mir viele Freundschaften geschenkt.

Nach dem Abitur studierte ich an der Pädagogischen Akademie Mathe, Musik und Religion und machte an der Musikhochschule die C-Prüfung als Organistin und Chorleiterin. Nach beendetem Studium wurde mir eine Dienststelle in Witten an der Ruhr zugewiesen. Außer in meiner Klasse konnte ich zusätzlich in anderen Jahrgängen von der Botschaft Jesu Christi erzählen, die Musik hat mir dabei geholfen. 

Ich übernahm auch eine Organisten- und Chorleiterstelle. Dort lernte ich meinen Mann kennen. Seit der Zeit gehen wir zusammen zu Gottesdiensten und Gemeindeveranstaltungen, leiteten verschiedene Gruppen und Chöre und sind glücklich über die freundschaftlichen Kontakte zur Gemeinde. Durch das Singen und Blasen in großen Chören und auf Konzertreisen konnten wir die Botschaft Jesu Christi musikalisch weiter geben.

Heute blicken wir auf alles dankbar zurück und sind sehr glücklich, zur Johannisgemeinde zu gehören.

Warum ich in der Kirche bin - Lenelore Thiel
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Elke Pöhl:

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Bettina Oetting:

Warum ich in der Kirche bin - B. Oetting[...]
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Rolf Moje:

Warum ich in der Kirche bin - Rolf Moje
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Dr. Hans Christiansen:

Warum ich in er Kirche bin - Dr. Hans Christiansen
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Burkhard Schröder:

Warum ich in der Kirche bin - Burkhard Schröder
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Wilfried Snakker:

Warum ich in der Kirche bin - Wilfried Snakker
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Konfirmandinnen und Konfirmanden:

Warum ich in der Kirche bin - Konfirmanden
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Claudia Val-Buschmann:

Warum ich in der Kirche bin - Claudia Val-Buschmann
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Ulrike Hustedt:

Warum ich in der Kirche bin - Ulrike Hustedt
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Aktuelles

Stellenausschreibungen: Gärtner gesucht - Vollzeit- und eine 538 €-Kraft

Herausgeber:

 

Pastor Marko Stenzel

Kirchenvorstand der

St. Johannisgemeinde

Hinter der Mauer 32

27283 Verden

Tel.:  04231-2612

Fax.: 04231-939507

KG.Johannis.Verden

@evlka.de

 

Bankverbindung:

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Redaktion:

 

Frauke Snakker

Wilfried Snakker

Elke Puchter

Franziska True

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